9 Die Abgabe von Spielanweisungen

Allgemeines
Das Zugformat
Verhalten eines Vereins bei fehlenden Anweisungen

9.1 Allgemeines

Zugabgabetermin
Abwesenheit eines Managers
Auswirkungen fehlender Züge

9.1.1 Zugabgabetermin

  1. In jeder Auswertung und im Saison-Info ist jeweils ein Zugabgabetermin angegeben, bis zu dem alle Anweisungen, die für die Auswertung der nächsten Runde berücksichtigt werden sollen, beim Spielleiter eingetroffen sein müssen.
  2. Fehlt eine solche Angabe, dann gilt als Zugabgabetermin automatisch der Donnerstag vor dem Erscheinen des nächsten Amtsblatt.
  3. Bei der großen Anzahl von Teilnehmern an der Partie kann der regelmäßige Zugabgaberhythmus nicht wegen einzelner Manager unterbrochen werden.

9.1.2 Abwesenheit eines Managers

  1. Sollte ein Manager wissen, daß er für einen Zugabgabetermin keine Züge anfertigen kann, dann kann er zusammen mit vorherigen Befehlen bereits Vorausbefehle, also Anweisungen für die kommende Runde einsenden.
  2. Bei längerer Verhinderung empfiehlt sich für den Manager die Suche nach einer Urlaubsvertretung, der er das Recht zur Anfertigung von Anweisungen für seinen Verein vorübergehend abtreten kann.
    Die Übernahme einer solchen Funktion durch einen anderen Manager des Ligasystems ist nicht empfehlenswert, da dabei eine absichtliche Benachteiligung des vorübergehend übernommenen Vereins nicht ausgeschlossen werden kann.

9.1.3 Auswirkungen fehlender Züge

  1. Treffen von einem Manager keine Züge ein (NMR = "no moves received"), dann wendet der vom Spielleiter verkörperte Interimscoach Stan Dard das nachfolgend beschriebene Verfahren an, um Züge für den Verein zu erzeugen.
  2. Dieses Verfahren wird auch angewendet, wenn innerhalb eines Zuges keine bzw. unvollständige Angaben für das Training bzw. für Aufstellungen zu Spielen enthalten sind.
  3. Da ein NMR wird das Team seinem Manager entzogen und den Kandidaten der Warteliste angeboten.
  4. Hierbei wird das Verschulden an den entsprechenden NMRs nicht berücksichtigt.
    Wer also in der laufenden Saison bereits einen NMR verursacht hat, der sollte bei nachfolgenden Zügen besondere Vorsicht walten lassen.

9.2 Das Zugformat

Das Format von Zugzetteln
Die Beschriftung von Zugzetteln
Bedingte Befehle
Nachträgliche Änderungen
Telefonische Zugabgabe
Geldstrafen

9.2.1 Das Format von Zugzetteln

  1. Alle Züge müssen durch den Spielleiter (z. B. für die NMR-Abwicklung) auf Zetteln im einheitlichen Zugformat DIN A6 hochkant (Postkartengröße) oder geringfügig kleiner abgegeben werden.
  2. Jede Aktion eines Managers, die in einer eigenen Phase stattfindet, muß auf einem eigenen Zettel abgegeben werden.
  3. Ein Zettel, der Aktionen verschiedener Phasen enthält, wird als nicht abgegeben betrachtet.

9.2.2 Die Beschriftung von Zugzetteln

  1. Auf jeden Zettel sind unbedingt deutlich erkennbar anzugeben.
  2. Kein Zettel darf auf Vorder- und Rückseite mit spielrelevanten Informationen beschriftet sein.
    Ist dies dennoch der Fall, dann wird der Zettel als nicht abgegeben betrachtet.
  3. Jeder Zettel mit einer Mannschaftsaufstellung muß zusätzlich enthalten.
    Der Name des eigenen Vereins ist dabei deutlich (am besten farbig) zu kennzeichnen.
  4. Die Zuordnung von Spielern, Härte- und Heimvorteilpunkten zu den einzelnen Reihen muß aus einer Aufstellung klar ersichtlich sein.
    Ein Beispiel für die Notation einer Aufstellung ist bei der Beschreibung der Auswertung eines Spieles angegeben; die aus anderen Ligasystemen bekannten Zugformulare für Aufstellungen sind, falls sie in geeigneter Größe vorliegen, ebenfalls zulässig.
  5. Lesbar, vollständig und übersichtlich angegebene Informationen sind wichtiger als die Schönheit von Formularen! Deutlich geschriebene Züge erleichtern dem Spielleiter die Arbeit; Garantien für das Nichteintreten von Lesefehlern oder für die Durchführbarkeit nachträglicher Korrekturen einer Fehlinterpretation unleserlicher Angaben werden vom Spielleiter nicht gegeben.
  6. Züge, die mit dem Verwaltungsprogramm TEAMCHEF erstellt wurden, sind dem Spielleiter sehr recht, weil angenehm auszuwerten.

9.2.3 Bedingte Befehle

  1. Da die einzelnen Phasen einer Runde nacheinander ausgewertet werden, kann ein Manager beliebige Aktionen seines Vereins in späteren Phasen der Runde von Ereignissen vorheriger Phasen abhängig machen.
  2. Bedingungen sind durch formlose Angabe möglich (z. B. "maximal einen Feldspieler kaufen").
    Bei der Versteigerung von Spielern des GM-Angebots sind Bedingungen auch implizit durch die Angabe entsprechender Spielernamen möglich.
  3. Bedingungen dürfen so formuliert werden, daß der Manager selbst ihre Erfüllung (unabhängig von den Zügen aller anderen Manager) in jedem Fall eindeutig festlegen könnte, wenn ihm die Veröffentlichung der Auswertung der vorherigen Phasen vorliegen würde.
    Eine Ausnahme dieser Regel bilden die Aufstellungen zu Spielen aller Art: Diese dürfen grundsätzlich nicht bedingt formuliert werden.
  4. Bei Geboten auf Spieler des GM-Angebots bzw. der Transferliste sind Bedingungen zusätzlich auch auf den Erfolg bzw. den Mißerfolg von eigenen Geboten auf zuvor in derselben Phase versteigerte Spieler möglich. Die zur Versteigerung anstehenden Spieler werden dabei in aufsteigender Reihenfolge ihrer in der Auswertung angegebenen Nummer zum Verkauf angeboten.
  5. Anweisungen, die von unzulässigen Bedingungen abhängig gemacht werden sollen, gelten als nicht abgegeben. Dies kann die Anwendung der NMR-Regel erforderlich machen.

9.2.4 Nachträgliche Änderungen

  1. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen von Anweisungen sind für jeden Manager bis zum Zugabgabetermin möglich.
  2. Hierbei sind Anweisungen für ganze Phasen bzw. Aufstellungen durch komplette neue Angaben zu ersetzen, so daß der Spielleiter lediglich den bzw. die entsprechenden Zettel austauschen muß.
  3. Sonstige Angaben über Änderungen können vom Spielleiter ignoriert oder mit einer Geldstrafe belegt werden.

9.2.5 Telefonische Zugabgabe

  1. Eine Zugabgabe per Telefon ist nicht im Sinne des Spiels. Sie verursacht einen deutlich erhöhten Aufwand für den Spielleiter (und ist überdies nicht ganz billig für den Manager) und wird daher daher nur zugelassen, falls ein triftiger Grund dafür vorliegt.
  2. Ein Telefonzug verstößt in jedem Fall in erheblicher Weise gegen das beschriebenen Zugformat und wird daher pauschal mit einer Geldstrafe von 50 kKj belegt.
  3. Telefonzüge sind nur am Samstag nach dem Zugabgabetermin möglich.
    Bei einem Telefonanruf vor 12.00 Uhr wird zusätzlich für jede Minute vor 12.00 Uhr eine Geldstrafe von 1 kKj fällig - wehe Euch!
  4. Telefonische Anweisungen für bereits ausgewertete Phasen werden vom Spielleiter ignoriert.

9.2.6 Geldstrafen

  1. Verstöße gegen das Zugformat bzw. die Mindestanforderungen bei der Beschriftung von Zugzetteln können (und werden!) zu Geldstrafen gegen den Verein führen.
  2. Die Höhe der Strafen richtet sich hierbei nach dem zusätzlichen Aufwand, der für den Spielleiter entsteht.
    Der Spielleiter führt eine Tabelle der bisher verhängten Strafen (versucht also, gleichartige Vergehen auch gleichartig zu bestrafen), behält sich aber alle Freiheiten bei der Beurteilung solcher Verstöße vor.
  3. Im Extrem- bzw. Wiederholungsfall kann ein solcher Verstoß zusätzlich als NMR des Managers gewertet werden.
  4. Es ist nicht das Ziel des Spielleiters, die Teilnehmer an der Partie durch eine solche Regelung zu verschrecken; andererseits darf die Entzifferung, Sortierung und Verwaltung von bis zu 200 Zetteln pro Runde auch nicht zur Hauptbeschäftigung des Spielleiters werden.

9.3 Verhalten eines Vereins bei fehlenden Anweisungen

NMR-Entdeckung von neuen Talenten
NMR-Training von Spielern
NMR-Aufstellungen für Spiele
NMR-Spielertransfers
Veröffentlichung von NMR-Aktionen
Ergänzung und Auslegung der NMR-Regel

9.3.1 NMR-Entdeckung von neuen Talenten

  1. Stan Dard entdeckt im allgemeinen keine Talente ohne explizite Anweisungen des Managers. Ausgenommen hiervon sind lediglich zwei Sonderfälle:
  2. Bei einem NMR in Runde 1 einer Saison entdeckt Stan Dard drei neue Talente mit Reihenqualifikationen, die er für sinnvoll hält.
  3. Die auf diese Weise automatisch entdeckten Spieler erhalten die Namen "Talent1", "Talent2" und "Talent3".
  4. Im darauffolgenden Zug dürfen diese Namen vom Manager des Vereins ausnahmsweise geändert werden.

9.3.2 NMR-Training von Spielern

  1. Stan Dard trainiert diejenigen Spieler, durch deren Training der geschätzte Handelswert des gesamten Vereins in diesem Moment maximal wird.
  2. Existieren hierfür mehrere Möglichkeiten, dann wird eine davon zufällig ausgewählt.
  3. Eine vollständige Beschreibung des Verfahrens zur Bestimmung des NMR-Trainings kann der Dokumentation des Auswertungsprogramms UNITED/XY entnommen werden.

9.3.3 NMR-Aufstellungen für Spiele

  1. Liegen keine Anweisungen für eine Aufstellung eines Vereins vor, dann wählt Stan Dard getrennt nach Heim- bzw. Auswärtsspiel (als solche zählen hier auch Pokalspiele, sowohl beim Speichern wie auch beim Abrufen der Aufstellungen) eine der letzten elf Taktiken dieses Vereins aus und versucht, diese anhand der einsetzbaren Spieler so gut wie möglich nachzubilden.
    Als Taktik wird dabei das Verhältnis der Gesamtwertungen der drei Feldreihen des Vereins angesehen.
  2. Beim Aufbau eines neuen Vereins wird das Taktik-Gedächtnis des Vereins mit zufällig bestimmten Taktiken initialisiert, und zwar
  3. Stan Dard sorgt sich um die langfristigen Belange des Vereins und setzt daher nach Möglichkeit alle uneingespielten Talente ein (vorrangig solche mit bereits möglichst vielen Einsätzen).
  4. Der Verein setzt nach Möglichkeit immer einen Torwart und einen Ausputzer in den entsprechenden Reihen ein.
  5. Ansonsten wird versucht, eine möglichst starke Mannschaft aufzustellen, deren Taktik der gewählten Vorgabe möglichst gut entspricht.
    Hierfür bewertet Stan Dard überzählige WP in schwachen Feldreihen nur mit einem Bruchteil ihres Wertes und führt daher in bestimmten Fällen auch Positionswechsel von Spielern in Reihen, deren Qualifikation sie noch nicht besitzen, durch, sofern dies bei vertretbarem WP-Verlust die Aufstellung deutlich verbessert.
    Stan Dard bemüht sich hierbei, möglichst junge und starke Spieler umzustellen und bereits angefangene Fremdqualifikationen vorrangig zu vervollständigen.
  6. Stan Dard setzt niemals Härte ein, verwendet aber den Heimvorteil im Sinne der allgemeinen Aufstellung, um die gewählte Taktik möglichst exakt zu treffen (also z. B. nicht, um die 3:1-Regel möglichst ideal auszunutzen!).
  7. Liegt für einen Amateurverein keine Aufstellung für ein Pokalspiel vor, dann spielt der Amateur nach Möglichkeit mit Gleichverteilung der WP in allen fünf Reihen. Bei ungerader WP-Summe wird ein WP von der Torwart- in die Ausputzer-Reihe verschoben.

    Beispiel:
    In der ersten Pokalrunde spielt ein Amateurverein mit 75 WP, für den keine Aufstellung abgegeben wurde, mit den Gesamtwertungen 7-8-15-15-15.

  8. Eine vollständige Beschreibung des Verfahrens zur Bestimmung einer NMR-Aufstellung kann der Dokumentation des Auswertungsprogramms UNITED/XY entnommen werden.

9.3.4 NMR-Spielertransfers

  1. Stan Dard verkauft keine Spieler an die Nichtliga und gibt keine Gebote für Spieler des GM-Angebotes bzw. der Transferliste ab.
  2. Eine Besonderheit gilt bei einem NMR in der letzten Handelsrunde: In diesem Fall darf der Manager des Vereins Verkäufe von Spielern an die Nichtliga ausnahmsweise noch in Phase 2 der darauffolgenden Runde durchführen.
  3. (gültig seit 2003) Wird ein Verein in der letzten Handelsrunde weder von einem Manager noch von einem Verwalter betreut, weil der vorherige Betreuer aus der Partie ausgeschieden ist, dann führt Stan Dard in Phase 15 der Runde nach eigenem Ermessen Nichtligaverkäufe für diesen Verein durch. (Diese Regelung bezieht sich nicht auf einen normalen NMR, sondern gilt lediglich für dauerhaft führungslose Vereine, deren wirtschaftliches Überleben damit erreicht werden soll.)

9.3.5 Veröffentlichung von NMR-Aktionen

  1. Die Namen von automatisch entdeckten Talenten und die zugehörigen Reihenqualifikationen werden in der Auswertung veröffentlicht.
  2. Der Manager kann die Namen dieser Spieler ausnahmsweise in der folgenden Runde ändern, ohne daß die Zuordnung zwischen alten und neuen Namen in der Auswertung erscheint.
  3. Auch die Namen von automatisch trainierten Spieler werden (in alphabetischer Reihenfolge) in der Auswertung veröffentlicht.
  4. Alle diese Veröffentlichungen zählen (bezüglich bedingter Anweisungen anderer Vereine) zu Phase 18 der Runde; Bedingungen auf einen NMR eines Konkurrenten sind also nicht möglich.

9.3.6 Ergänzung und Auslegung der NMR-Regel

  1. An Stellen, wo dieses Verfahren nicht vollständig definiert sein sollte, entscheidet der Spielleiter nach eigenem Ermessen.
  2. Kein Manager des Ligasystems hat einen Anspruch auf eine bestimmte Auslegung des Verfahrens.