Leserbrief

Hallo Michael,

da sich mein Abo-Kontostand der 'Null-DM-Grenze' gefährlich genähert hat, möchte ich die Gelegenheit (diesen Mißstand auszugleichen) nutzen und mich im United-Forum einmal zu Wort melden.

Allgemein

Zur Herausgabe dieses Heftes möchte ich Dir ein großes Lob aussprechen. Ich freue mich über jede neue Ausgabe und 'verschlinge' einzelne Artikel meist noch am ersten Tag. Besonders erstaunlich finde ich das hohe Niveau der meisten Beiträge. Daß ich mich bisher noch nicht mit einem eigenen Artikel beteiligt habe, war mein Beitrag zur Aufrechterhaltung dieses hohen Niveaus ...

Neue Härtetabelle

Dein Artikel über den Entwurf einer neuen Härtetabelle in Heft 10 hat mich sehr fasziniert. Mein erster Eindruck, als ich die endgültige Tabelle sah, war jedoch: "Mist, da würde ich wohl keine Härte mehr einsetzen!"

Ich spiele jetzt die fünfte Saison United in der Uni-Liga von Lukas Kautzsch, in welcher die OBERFOUL-DP-Matrix Gültigkeit hat. Obwohl ich keine genaueren Analysen vorgenommen habe, erschienen auch mir die unteren Härtestufen gegenüber Härte 8-10 attraktiver, hauptsächlich wegen der geringen 'Rot-Gefahr'. Trotzdem entspricht die OBERFOUL-Tabelle eher dem, was ich mir unter Härte und deren möglichen Auswirkungen vorstelle.

Warum versuchst Du eigentlich (mit aller Gewalt), eine Linearität jeder Härtepunkt soll 0.2 WP durch Rote Karten kosten() in Deine Tabelle zu bringen? Da liegt doch gerade der Vorteil von Tabellen gegenüber Formeln (wie sie beispielsweise im United-Europapokal verwendet werden), daß ich in überschaubarer Form 'nichtlineare' Zusammenhänge darstellen kann. Warum sollte die Anzahl der durch Rote Karten gefressenen WP-Gewinne nicht quadratisch oder exponentiell mit der eingesetzten Härte steigen?

Die Härtefolgen in United3 sind linear! Und ich fände es sehr hilfreich, eine Tabelle konstruieren zu können, welche die United3-Härte gut genug simuliert, um den entsprechenden GMs einen Umstieg nahelegen zu können.

Redet nicht sogar unser Teamchef (Kaiser Franz) von der "internationalen Härte", ohne die gar nichts geht - man darf's eben nur nicht übertreiben?

Was eine Härte-Matrix genau bewirken soll, ist eine sehr subjektive Angelegenheit. Ich selbst entscheide im Zweifelsfalle meistens zugunsten der Spielbarkeit. Wenn eine Regel das Spiel United in meinen Augen wertvoller, schöner, besser, ... macht, dann ist dies für mich oberstes Ziel einer Regeländerung bzw. Nachdefinition.

Kaiser Franz dagegen ist mir ziemlich egal - was weiß denn der schon von United?

Natürlich sind auch andere Forderungen wie Komplexität der Auswertung, Kompatibilität zu anderen Regelfassungen usw. keineswegs zu vernachlässigen. Gerade deshalb bleibt ja ein so großer Diskussions-Spielraum - also diskutiert, Leute!

Ich will damit sagen: Bis zu einem gewissen Punkt (in Oberfoul Härte 6) soll der Nutzen (bei Dir mit Restwirkung bezeichnet) eben größer sein, bis schließlich nur noch enormes Würfelglück (Härte 10) hilft.

Ich möchte gerne alle 11 Härtestufen für etwas 'Sinnvolles' einsetzen. Wenn der Einsatz einer bestimmten Anzahl von Härtestufen extrem viel besser ist als der Einsatz einiger anderer Anzahlen, dann werden diese Anzahlen irgendwann nicht mehr verwendet - die Regel bietet dem Manager zwar scheinbar 11 Möglichkeiten an, aber in Wirklichkeit nur deutlich weniger. Eine Regel, die aber niemals einen Effekt haben wird, macht in meinen Augen keinen Sinn.

Würdest Du nach Deinem eigenen System eigentlich noch Härte 1 einsetzen? Wenn ich mir vorstelle, nach dem Spiel mit einer Roten und einer Gelben Karte dazustehen ...

Ich mache beim Einsatz von Härte immer auch eine solche 'worst case-Abschätzung'. Der schlimmstmögliche Fall muß in einem akzeptablen Verhältnis zum möglichen Nutzen stehen. Ich finde, das ist jetzt bei den unteren Härtestufen nicht mehr der Fall. (Zugegebenermaßen hauptsächlich deshalb, weil Du Dich vorwiegend an den Roten Karten orientierst.)

Würdest Du nach United3 Härte 1 einsetzen? Da kannst Du sehr viel härtere Strafen bekommen.

Härte 1 in Oberfoul ist sehr attraktiv, Härte 1 in United3 sehr unattraktiv - wo liegt ein sinnvoller Mittelwert dieser beiden Extreme?

Mir erscheint es logisch, daß die Streuung, also die Differenz zwischen niedrigstem und höchstem Wert innerhalb einer Zeile mit zunehmender Härte ansteigen oder zumindest gleich bleiben sollte. Das ist in Deiner Tabelle nicht immer der Fall. Bei Härte 7 gibt es eine größere Streuung als bei Härte 10.

Darin sollte aber nach meiner Meinung die Chance des Einsatzes von Härte gerade liegen: Ich nehme nicht vordringlich einen Kredit auf spätere Spiele, sondern würfele im aktuellen Spiel deutlich heftiger. Mit Glück werde ich also einem starken Gegner ein Bein stellen können, auch wenn die mittlere Restwirkung bei Härte 10 nur noch 10% beträgt (und bei Härte 1 z. B. noch 50%).

Härte produziert sowohl Strafen, die im aktuellen Spiel eine Auswirkung haben (Elfmeter), als auch solche, die erst in späteren Spielen Schaden anrichten können (Gelbe Karten), und zudem noch solche, die beides gleichzeitig tun (Rote Karten). Die Balance zwischen 'mehr würfeln' und 'Kreditaufnahme' muß also in der Gewichtung dieser unterschiedlichen Effekte liegen - und ich versuche mit meinen Berechnungen, herauszufinden, was man tun muß, um entsprechend gewünschte Effekte erzielen zu können.

Die extremste Kreditaufnahme wäre die Verwendung von good performance points, welche ausschließlich positive Wirkungen haben, aber nur als endlicher Vorrat zur Verfügung stehen und ggf. lange vor Saison-Ende verbraucht sein werden.

Dein Ziel war es, eine ausgewogenere DP-Matrix zu entwerfen (insbesondere die ganz hohen Stufen attraktiver zu machen), was Dir auch zweifellos gelungen ist. Allerdings lohnt sich wohl Härte jetzt wirklich nur noch in Ausnahmefällen, für ganz schwache Teams oder beim Einspielen der Talente. Da bist Du meiner Meinung nach über das Ziel hinausgeschossen. Setzt Du in OBERFOUL wirklich ständig Härte 3-6 ein? Auf die Dauer bringt's das ja wohl nicht. Vielleicht ist das dortige Konzept ja doch nicht so schlecht ...

Bedenke bei der Bewertung des Härte-Einsatzes, daß neben der Erhöhung der Netto-WP auch noch eine Umverteilung stattfindet. Ein WP in der stärksten Reihe oder auf starke Hintermannschaft ist viel wert, ein Platzverweis in einer schwachen Reihe schadet wenig - und ich kann die Wahrscheinlichkeit für beides durch die Zuordnung der Härtepunkte beeinflussen. Selbst wenn der Netto-Nutzen in WP durch Härteeinsatz gleich Null wäre, wäre der Einsatz von Härte noch keineswegs sinnlos.

VAX-Liga

Angeblich hast Du Dich bei Deinem Besuch in Karlsruhe gefragt: "VAX-Liga, wasndas?", deshalb zur Vervollständigung der letzten Heftseite die folgenden Informationen:

Da zur Teilnahme ein Zugriff zum LINK (Lokales Informatik-Netzwerk Karlsruhe) , besser sogar ein Account auf dem VAX-Cluster der Informatik-Rechner-Abteilung notwendig ist, ist der Zugang niciht jedem möglich und die Warteliste im Augenblick leer.

AUFSTIEG-Regeln

An Deiner neuen AUFSTIEG-Regelfassung wäre ich sehr interessiert und würde mich freuen, wenn Du sie dem nächsten United-Forum beilegen würdest.

Nachdem es jetzt erfreulicherweise die DOS-Version von UNITED/XY gibt, trage ich mich mit dem Gedanken, in meinem Freundeskreis eine Partie United zu starten. Es wäre toll, wenn ich mich gleich auf ein durchdachtes Regelwerk stützen könnte.

Leider ist der Name des Autors verschollen - die namentliche Kennzeichnung von Artikeln dürft Ihr übrigens ruhig selber machen, damit ich auf Eure geTEXten Artikel nichts Handschriftliches draufschmieren muß. War das nun Stefan Kratzer oder Edmund Wanner oder...