Zu hohe HV- bzw. Härte-Zuteilung

(Michael Schröpl)

Regeltext aus AUFSTIEG/90

"Setzt ein Manager zu viele Heimvorteilspunkte ein, dann wird solange jede Reihe, der Heimvorteilspunkte zugeordnet wurden, jeweils um einen Punkt reduziert, bis eine zulässige Anzahl von Punkten als Heimvorteil erreicht wurde. Dabei kann der übrigbleibende Heimvorteil um bis zu 2 Punkte kleiner werden als die in diesem Spiel erlaubte maximale Anzahl von Heimvorteilpunkten."

Einwände

Andre Bronswyk hat nun bemängelt, daß diese Regelung dazu führen kann, daß bei einer Aufstellung wie 10-10-30-30-10 plus HV 3-3-1 in Runde 1 (wenn nur 6 Punkte HV zulässig sind) zunächst auf 10-10-32-32-10 reduziert wird, anschliessend aber durch die 3:1-Regel auf 10-10-30-30-10. Im Extremfall kann also der gesamte Heimvorteil wegfallen, wenn nur ein einziger Punkt zuviel eingesetzt wurde!

Zielvorstellung

Erfunden wurde die genannte Regelung, um einen Mechanismus zu schaffen, der sowohl für einen Manager leicht verständlich als auch für einen Spielleiter einfach zu realisieren sein sollte.

Natürlich gab es auch andere 'naheliegende' Verfahren: Man könnte z. B. nacheinander einzelne Punkte aus einer bestimmmten Reihe reduzieren, z. B. jeweils aus der stärksten Reihe, aus der offensivsten Reihe oder wo auch immer.
Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, daß in jedem Falle geregelt werden muß, was passiert, wenn mehrere Reihen gleich stark sind. In diesem Falle eine Reihe auszuwürfeln kann zu dem oben beschriebenen extremen Nachteil für einen Verein führen, was nicht sehr schön ist; dem GM zuzumuten, den Schaden in Grenzen zu halten, halte ich für nicht machbar (er kennt zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon die Aufstellung des Gegners!), und eine bestimmte Reihe zu bevorzugen (z. B. V vor M und S) erscheint mir zumindest sehr künstlich.
Außerdem wäre es schwierig, viele Spielleiter in dieser Hinsicht auf ein einheitliches Verfahren einzuschwören (jeder hält eine andere Reihe für sinnvoller), was bei manueller Auswertung die Wahrscheinlichkeit für Auswertefehler erhöhen würde.

Diskussion

Mein Verfahren ist ein Mittelweg zwischen der optimalen Schonung des Managers (der ja immerhin einen Fehler gemacht hat) und der rigorosen Streichung des gesamten Heimvorteils. Dieser wäre mir durchaus gerechtfertigt erschienen: Der Verlust von 6 Punkten HV entspricht genau 3 RWP, während der in United3 vorgesehene Verlust aller Trainings-WP bei NMR schon bei 3 WP des Vereins aus der letzten Runde mit ca. 40-50 RWP zu bewerten ist!

Es ist zudem nicht mein Verfahren, das die Streichung des gesamten Heimvorteils bewirkt, sondern das Pech der Zuordnung. Würde man nämlich einzelne Punkte aus der stärksten Reihe reduzieren, dann könnte immer noch dasselbe passieren: 10-10-14-42-14 plus HV 4-3-1 plus Härte 0-0-0-7-3 ergibt 10-10-18-52-18. Der erste reduzierte Punkt kostet zusätzlich einen WP aus dem Mittelfeld; wären nur 6 Punkte zulässig gewesen, dann würde bei einer zufälligen Bestimmung der nun stärksten HV-Zuteilung eine Streichung aus M optimal sein, eine Streichung aus V allerdings drei weitere Punkte aus M kosten.

Alternativen

Will man diesen Verlust garantiert vermeiden, dann müßte die Streichung jeweils aus der Reihe mit der stärksten Reihengesamtwertung erfolgen, um 'Folgeschäden' aufgrund der 3:1-Regel unmöglich zu machen. Allerdings ist diese Reihe auch nicht eindeutig zu bestimmen ...

Dasselbe Problem existiert übrigens auch bei der Zuteilung von Härtepunkten. Hier allerdings mit einer kleinen Nuancierung.

Wieder etwas Regeltext

"Hat ein Manager mehr als 10 Härtepunkte eingesetzt, dann wird die Anzahl der eingesetzten Härtepunkte auf 10 reduziert. Dabei werden einzelne Härtepunkte aus jeweils derjenigen Reihe entfernt, der die meisten Härtepunkte zugeteilt werden sollen. Bei gleichen Anzahlen wird jeweils eine Reihe zufällig bestimmt."

... und warum nun dies?

Anders als bei der Zuordnung von Heimvorteil ist die Reduzierung von Härtepunkten nicht ausschließlich ein Nachteil für das Team. Immerhin würde, falls hier dieselbe Methode wie beim Heimvorteil angewendet würde, der Effekt der Härte in einer milderen Spalte der DI-Matrix (bzw. nach United3-Härte mit einem milderen Würfel-Multiplikator) bestimmt.

Wie gerne ich also hier dasselbe Verfahren anwenden würde wie beim Heimvorteil - es würde hier nicht ganz dieselben Konsequenzen haben.

Grundsätzliches

Meine grundsätzliche Einstellung bezüglich Verfehlungen eines Managers lautet:

"Ein Verstoß gegen eine Regel soll im Zweifelsfalle einen Nachteil für den Verursacher bedeuten, solange dieser Nachteil den Verein nicht in großem Umfang langfristig schädigt.
Falls ein Verfahren existiert, daß den Aufwand des GMs minimal hält, darf dies den Verein, der an der Panne schuld ist, durchaus eine Kleinigkeit kosten."

Ähnliche Überlegungen haben mich darauf gebracht, bei Verfehlungen gegen das Zugformat kleine Geldstrafen zu verhängen. Das ruiniert keinen Verein, stört aber den Manager hoffentlich hinreichend, um eine Wiederholung möglichst zu vermeiden.

Aufruf

Zum Alleralleralleraller...zweiundvierzigsten Mal ... welche Alternativen ließen sich an dieser Stelle noch verwenden? GMs aller Ligasysteme, äußert Euch!