Leserbrief

(Stephan Valkyser, GM in der Abseitsfalle)

Warum ich gegen eine Zwangs-Auflösung von Vereinen bin

Nehmen wir einmal an, ein Neuling in der pbm-Szene übernimmt nach ein bis zwei Jahren Wartelistenzugehörigkeit (im Oberfoul ja durchaus realistisch) eine unterdurchschnittliche Mannschaft - zu gut, um ein Neuteam aufzustellen, aber zu schlecht, um in der untersten Liga Blumentöpfe gewinnen zu können.

Nun kommt noch erschwerend hinzu, daß der pbm-Neuling noch recht unerfahren in United ist, und er landet auf einem der Auflösungsplätze. Danach fliegt er raus und kann sich wieder auf Platz 22 (oder so) der Warteliste einreihen, na prima! Sollte er jedoch eine Auflösung so eben vermieden haben (vermutlich mit Ach und Krach als 9. der untersten Liga), so dürfte das Team im Vergleich zu den anderen Clubs durch seine verzweifelten Anstregungen, der Auflösung zu entgehen, weiteren Boden verloren haben. Die Mannschaft kämpft also Saison für Saison gegen eine Auflösung, der sie doch auf Dauer nicht entgehen kann.

Die Warteliste für Oberfoul ist, wie die aktuelle Liste auf der Rückseite dieses Heftes zeigt, ein Einzelfall in der Szene (was durchaus für den Ruf des Spielleiters spricht). In vielen Systemen sind derzeit Plätze frei oder werden sogar Standbies gesucht.

In meinem Ligasystem AUFSTIEG werden die mindestens 4 (letzte Saison 7) freien Plätze durch ein Qualifikationsturnier von neu einmal gealterten 60-WP-Teams vergeben. Wie die Analyse des FC Stan Dard/2.0 gezeigt hat, bleibt der Handelswert eines Teams trotz der starken Änderungen in der Altersstruktur auch in den ersten Saisons bei ordentlichem Management nahezu konstant. Also beginnen die Neueinsteiger mit einer für das Ligasystem durchschnittlichen, für ihre Liga sogar guten Ausgangsposition. Schwache Manager überstehen entweder die Qualifikation nicht oder ihre Teams sind nach ca. 2-3 Saisons kaputt und fallen heraus. Nach einer Saison Wartezeit kann sich der Manager erneut am Qualifikationsturnier beteiligen.

Außerdem garantiere ich einem Standby für ein kaputtes Team, die Qualifikation beim nächsten Mal mit seiner eigenen Mannschaft umgehen zu können. Auf diese Weise können Neulinge Erfahrungen sammeln, ohne daß sich ihre Fehler in ihrer eigenen, für langfristige Planung gedachten Mannschaft niederschlagen. Fluktuation im Ligasystem macht die Liga auch für Teams spannend, die nicht um die Meisterschaft mitspielen können.

Härte

Mir persönlich gefällt die United3-Regel besser, weil sie auch bei minimalem Härteeinsatz die Gefahr einer oder sogar mehrere Roter Karten beinhaltet. Dies ist auch durchaus realistisch! Wenn z. B. eine Mannschaft bei Härte 1 eine Rote Karte bekommt, so kann man das gut als 'Nachtreten' oder irgendeine andere unbesonnene Aktion interpretieren, die halt bei einer Härte größer Null im Bereich des Möglichen liegt.

Was mir überhaupt nicht gefällt, sind Manager, die unter Oberfoul-Regeln ständig mit Härte 1 spielen, da "da ja nichts Schlimmes (i.e. Platzverweis) passieren kann".

Was mir überhaupt nicht gefällt, sind Manager, die unter United3-Regeln ständig Härte 0 einsetzen, weil ...

Und realistisch ist die Härteregel in United3 überhaupt nicht - siehe hierzu meine Meinung an anderer Stelle in diesem Heft.

Deine Anmerkungen bezüglich Deiner persönlichen Vorlieben beim taktischen Einsatz von Härte habe ich vorerst zurückgehalten, da ich nicht sicher war, ob Du solche Details veröffentlichen willst; Deine Anmerkungen waren schließlich nicht explizit als Artikel gekennzeichnet.