Der Nichtligawert

(Michael Schröpl)

Alan Parr hat mit dem Nichtligawert eine Wertangabe geschaffen, die angeben soll, welchen Preis die Nichtliga sich bereit erklärt hat, jederzeit für einen beliebigen Spieler bar auf die Hand zu bezahlen - ohne Ansehen der Person.

Ein solcher Schrottwert kann natürlich keine präzise Beschreibung des Wertes eines Spielers sein; dabei wird weder die Mannschaft, in der der Spieler spielt, noch die aktuelle Runde berücksichtigt.

Na, dann wollen wir mal einen Blick auf die Tabelle werfen:

Alter des SpielersnTIIIIIIIVV
NL-Wert pro WP100806040200
WP-Verlust beim Altern024555

Sehr interessant - da sollte man sich doch gleich mal drei Fragen stellen:

  1. Wieso werden Spieler des Alters III-V so extrem unterschiedlich bewertet? Außer dem unterschiedlichen NL-Wert gibt es keinen einzigen Mechanismus in United, der zwei ansonsten gleiche Spieler aufgrund ihres Alters unterschiedlich behandelt.
  2. Wieso werden Alter-II-Spieler so hoch bewertet? Wenn man betrachtet, wie sehr sie altern, dann scheinen sie in ihrer Wirksamkeit näher bei den alten Spielern als bei den Stars des Alters I anzusiedeln zu sein. Dazu kommt noch, daß sie gerade um einen WP stärker altern, als man sie wieder hochtrainieren kann - hier beginnt also der unaufhaltsame Verfall, den man einem Alter-I-Spieler noch nicht ansieht.
  3. Ein WP in einem Spieler des Alters I 'lebt' ungefähr 1.5 - 2.5 Saisons lang in einem Team - je nachdem, ob der Spieler in Runde 7 an die NL verkauft wird oder nicht. Demzufolge müßte derselbe WP in einem neuen Talent 2-3 Saisons lang von Nutzen sein, da das Talent ab Mitte seiner ersten Saison dem Verein auf dem Platz etwas bringen dürfte. Daraus läßt sich ableiten, daß ein Talent um einen Faktor höher bewertet werden müßte, der zwischen 2/1.5 und 3/2.5 liegt, also zwischen 1.33 und 1.2. Tatsächlich unterscheiden sich die NL-Werte dieser beiden Altersstufen um den Faktor 1.25 - Talente scheinen also korrekt bewertet zu werden, obwohl man das Gefühl hat, sie müßten eigentlich teurer sein.

Wenn man diesen Überlegungen folgt, dann kann man sich eine neue Tabelle für NL-Werten definieren, die den tatsächlichen Gegebenheiten eher gerecht werden. Diese Tabelle sollte statt der Staffelung 100-80-60-40-20-0 ungefähr die Werte 110-80-50-40-40-40 enthalten.

Mit solchen Werten kann man Spieler relativ zueinander bewerten. Um Spieler mit Geld zu vergleichen, wird noch ein Umrechnungsfaktor benötigt, der angibt, das Wievielfache des (neuen) NL-Wertes ein Spieler auf dem Markt kostet.

Beispiel: Ein X I 10 kostet in einem beliebigen Ligasystem 2000 kKj. Da er einen NL-Wert von 800 kKj besitzt, wäre ein Umrechnungsfaktor von 2.5 angemessen. Mit diesem Modell würde ein X II 8 mit 1000 kKj, ein X III 6 mit 600 kKj und ein X V 10 mit 1000 kKj bewertet.

Was dieses Bewertungsschema natürlich nicht kann, ist die Bewertung von 'schlechten' Spielern, die tatsächlich nur ihren NL-Preis für den Besitzer wert sind. Diese Spieler werden natürlich auch brav hochmultipliziert. Überhaupt: Es ist ja wohl nicht wahr, daß ein X Y 10 und zwei X Y 5 gleich viel wert sind. Bestenfalls für neue Talente mag das der Fall sein (obwohl ich mir den Zeitpunkt, zu dem ein Verein zwischen einem X nT 10 und zwei X nT 5 wählen kann, überhaupt nicht vorstellen kann), ansonsten ist das wohl blühender Unfug.

Fazit: Der NL-Wert ist offenbar kein geeignetes Kriterium, um den Wert eines Spielers zu beschreiben. Mit einer eigenen Änderung wird die Sache zwar etwas besser, aber für eine wirklich taugliche Berechnungsformel wird wohl ein völlig neuer Ansatz notwendig sein.