NMR-Regeln: Training

(Michael Schröpl)

Einleitung

Das Training von Spielern ist eine der langfristigen, also wesentlichen Entscheidungen für das Management eines United-Vereins. Da zum Zeitpunkt eines NMRs dessen Ursache im Allgemeinen nicht feststellbar ist, sollte die getroffene Regelung für jede Art von NMR angemessene Folgen haben.

NMR-Training in United3

Beginnen wir mit dem Wortlaut von United3:

"Wenn keine Befehle eines Manager vorliegen, verliert sein Verein sämtliche WP, die er in dieser Runde trainieren könnte."

Dietmar ging dabei offenbar davon aus, daß es niemals Sonderspieler geben könnte, die zu ungewöhnlichen Kosten trainiert werden können, und meinte wohl die Streichung des ganzzahligen Anteils der aktuell verfügbaren WP.

Heute übliches NMR-Training

Da eine solche Auslegung einen NMR-Verein drastisch schädigt (Verlust von ca. 3-5% der Vereinsmasse), hat sich die folgende Definition des Standard-Trainings durchgesetzt:

"WPs werden den jüngst-möglichen Spielern zugeordnet. Bei mehreren gleich jungen Kandidaten werden zuerst die stärkeren trainiert."

Diese Handhabung garantiert eine ordentliche, aber nicht optimale Zuordnung der WP - zumindest sind sie dem Verein von Nutzen, und zwar in Spielern, die entweder ohnehin trainiert worden wären oder aber wenigstens besonders oft auf dem Platz stehen. Bei schwachen Vereinen kommt fast immer eine sinnvolle Zuordnung der WP heraus - nur bei sehr starken Teams kann es zu unglücklichen Situationen kommen: Hat ein Verein in der 1. Runde der Saison bereits nur noch 2 WP 'Platz' in seinen Alter-I-Spielern, dann sorgt die Standard-Trainingsweise dafür, daß er mit 2 WP diese beiden WP zutrainiert und in Runde 2 eventuell 4 Spieler Alter II Stufe 8 auf 9 trainieren muß. Stattdessen hätte er gleich einen oder zwei alte Spieler trainieren können, um nach Runde 2 seine 4 Alter-II-Spieler auf den Stufen 8, 8, 10 und 10 zu haben, so daß er später ohne WP-Verlust zwei davon behalten und die beiden anderen an die NL abstoßen könnte.

NMR-Training in OBERFOUL

In der aktuellen Fassung von Oberfoul habe ich folgende Regelung gefunden:

"Trainiert werden

Diese Regel sieht schon fast danach aus, als könnte man sie in die angestrebte United-Grundregelfassung übernehmen. Mit dem 2. Punkt dürfte allerdings gemeint sein "Spieler Alter I, die Stufe 9 noch erreichen können" - in dieser Hinsicht sollte man die Regel umformulieren. In Oberfoulist das sowieso ein echter Unterschied, da nicht jeder Spieler automatisch genau um 3 Stufen trainiert werden kann; aber auch in United 3 könnte mit der bisherigen Fassung auch ein bereits zweimal trainierter Spieler, der ursprünglich X I 4 war, gemeint sein.

Ganz erstaunt bin ich darüber, daß in der mir vorliegenden Oberfoul-Regel vom April 1988 und allen Abkömmlingen dieser Regelfassung (außer AUFSTIEG) die Regel 8.7 besagt, daß die automatische Veröffentlichung des NMR-Trainings zur Phase 5 zählt. So war das doch wohl nicht gedacht - denn in Zusammenhang mit Regel 8.6 (bedingte Befehle) würde das ja bedeuten, daß man seine Aufstellung bedingt auf einen NMR des Gegners abgeben darf. Wollen wir das denn wirklich so, Lukas?

NMR-Training in AUFSTIEG

Meine eigene Auslegung im Ligasystem AUFSTIEG geht (momentan noch) weit über diese Konzepte hinaus: "Stan Dard (der Spielleiter) übernimmt das Training in der aktuellen Runde." Das sieht nach einem Eingriff in das Spielgeschehen durch den eigentlich neutralen GM aus - es ermöglicht mir aber, das Training so vorzunehmen, wie ich es für den betroffenen Verein für sinnvoll halte. Hat ein Manager z. B. in Runde 1 seinen T II 8 auf Stufe 9 trainiert, um beim Einspielen seines A nT 0 die Torflut in Grenzen zu halten, dann werde ich nach meiner Auslegung den Torwart in Runde 2 auf Stufe 10 trainieren, auch wenn es noch drei Feldspieler Alter I Stufe 8 im Kader gibt. Den oben beschriebenen Trainingsengpaß kann ich ebenso leicht erkennen wie das 'Verhungern' eines Talents (ich würde Stufe 7 als Minimum ansehen - wenn ein Talent das nicht einmal mehr theoretisch schaffen kann, dann ist ohnehin irgendetwas ganz massiv schiefgegangen) - um aber all diese Sonderfälle aufzuzählen, bräuchte man eine unangemessen lange Regel, die zudem eine Art 'Strategie-Lehrgang' darstellen würde - und das soll eine NMR-Regel ja gerade bei einem anspruchsvollen Spiel nicht sein. Auch möchte ich meine Einstellung, daß Training einem Verein unbedingt nach Kräften nutzen muß, nicht in eine Regel verallgemeinern - dazu gibt es zu viele Spezialfälle. Wenn nichts Ungewöhnliches vorliegt, dann trainiere ich dieselben Spieler wie nach der Oberfoul-Regel; sollte unsere Diskussion eine einheitliche, gute Trainingsrichtlinie für Stan Dard liefern, dann werde ich diese sofort übernehmen.

Vollständigkeit

Zu allen Regelversionen ist anzumerken, daß sie unvollständig sind und dem Spielleiter Freiheiten lassen. Es wird immer Fälle geben, die durch diese Auslegungen nicht abgedeckt werden. Ein Verein kann einen V I 9 und einen S I 9 besitzen, und es könnte für die 3:1-Regel wichtig sein, daß genau der eine dieser beiden Spieler trainiert wird. Kein mir bekannter Spielleiter wird sich darüber Gedanken machen (ich selbst werde auch nicht immer den 'richtigen' der beiden Spieler treffen - so detailliert rechne ich nicht mit).

Noch extremer: Von zwei ansonsten identischen V I 9 könnte der eine bereits je 5 Einsätze in M und S haben und wäre damit 'wertvoller' als der andere, also vielleicht eher ein Kandidat für eine Verbesserung. Trainiert überhaupt irgend ein GM im Falle gleicher Stufen mehrfachqualifizierte Spieler vor einfachqualifizierten oder umgekehrt? Dies wäre wohl einen Nachtrag für die Oberfoul-Fassung wert.

Wie sieht es aus mit dem NMR-Training von Sonderspielern allgemein? Angenommen, ein Sonderspieler (z. B. gibt es in einigen Ligasystemen Spieler, deren Existenz dem Verein Geld einbringt) mit miserablen allgemeinen Werten muß in der letzten Saisonrunde noch einmal trainiert werden, um nicht totzualtern? Würde dies ein GM überprüfen? Auch würde ich gerne eine Regelfassung konstruieren, die berücksichtigt, daß ein Verein einen VMS nT 8 gekauft hat, der mit 3 WP pro Stufe trainiert wird (damit er - normalerweise - Stufe 10 nie erreicht), und diesen Spieler im NMR-Fall nicht mit Gewalt zuerst trainiert. Vermutlich wird es nicht anders gehen, als daß Sonderspieler, wenn überhaupt, dann zuletzt trainiert werden - es sei denn, man klassifiziert Sonderspieler als 'trainierenswert' bzw. 'nicht trainierenswert'. Dies allerdings erscheint mir angesichts der Fülle von möglichen Sonderfähigkeiten kaum möglich zu sein; ich kann ohne Schwierigkeiten einen Spieler konstruieren, die sich an einer beliebigen Stelle des Oberfoul-Trainings-Schemas einsortieren lassen, aber ein völlig anderes Alter besitzen.

Offene Fragen

Die grundsätzlichen Fragen beim NMR-Training scheinen mir zu sein:

  1. Soll der GM den Verein 'optimal' oder nur 'irgendwie' trainieren?
  2. Wieweit soll das Verhalten des GM in den Regeln beschrieben (und damit eingeschränkt) sein? Sind die bisherigen Regeln detailliert genug, oder kann über die Oberfoul-Fassung hinaus eine genauere Beschreibung gefunden werden?
  3. Wie ist im Falle von Sonderspielern zu verfahren?