NMR-Regeln: Aufstellungen für Spiele

(Michael Schröpl)

Einleitung

Nach den Ausführungen über die unterschiedlichen Konzepte von Spielern und deren Daten bzw. Fähigkeiten in United3 bzw. Oberfoul dürfte es klar sein, daß daraus unterschiedliche Regeln für Aufstellungen im Fall einen NMR folgen werden.

Mir geht es im folgenden hauptsächlich darum, zu ergründen, was eine NMR-Aufstellung bewirken soll - danach kann man sich darüber Gedanken machen, inwiefern und mit welchen Mitteln das angestrebte Ziel erreicht werden kann.

Daher ist die nachfolgende Betrachtung des Problems in zwei Abschnitte unterteilt:

  1. Nach welcher Systematik soll der GM eine automatische Aufstellung erzeugen?
  2. Was soll bzw. kann er tun, wenn diese Aufstellung einige Minimal-Forderungen (z. B. die Einhaltung von Regeln) nicht erfüllt?

Die zweite Problemkreis tritt nicht nur bei fehlenden, sondern natürlich auch bei fehlerhaften Zügen auf, ist also auch über den Bereich der NMR-Problematik hinaus von Interesse.

Automatische Erzeugung von Aufstellungen

Zunächst einmal müssen wir uns über das Ziel einer automatischen Aufstellung klar werden. Natürlich soll eine regelkonforme Aufstellung dabei herauskommen (dazu siehe näheres weiter unten); aber was soll diese Aufstellung bewirken?

Um die folgende Beschreibung etwas formalisieren zu können, muß ich vorausschicken, daß ich alle möglichen Aufstellungen in United grob in eine Menge von Aufstellungs-Konzepten einteile:

Dabei gehe ich von näherungsweise gleichstarken Feldspielers aus, wobei die 3:1-Regel natürlich einigermaßen gut ausgenutzt werden sollte; auch nehme ich an, daß Torwart und Ausputzer eines jeden Vereins zusammen mindestens 30 WP wert sind (T III 6 + A II 9) und daher ein Faktor 2 als Unterschied zwischen zwei Hintermannschaften nur in Extremfällen möglich ist.

Was normale Ligaspiele angeht, in denen der Gegner mit einem Ausputzer mindestens der Stufe 6 und 9 Feldspielern antritt, halte ich die Aufstellungen 5-2-2 und jede Stürmer-Anzahl außer 2 und 5 für Unfug:

Zunächst die NMR-Aufstellungsregel nach United3: Jeder Spieler wird in seiner Stammreihe eingesetzt. (Vorausgesetzt, er hat eine.) Der Heimvorteil verfällt ersatzlos. Was passiert in diesem Fall?

Die meisten Vereine werden bemüht sein, mehrere bzw. alle 'klassischen' Aufstellungssysteme irgendwie spielen zu können. Irgend ein System spielt man meistens am liebsten; dafür ist der Mannschaftskader durch das Einspielen von Fremdqualifikationen 'angepaßt'. Ich setze im folgenden voraus, daß ein Verein nur in einer kleinen Anzahl von Fällen sich einen Feldspieler deshalb kauft, weil er bereits die passenden Reihenqualifikation besitzt; in den meisten Fällen spielen Stufe und Alter die ausschlaggebende Rolle, und wenn die Reihe nicht paßt, dann wird der Spieler entweder dort in 6 Einsätzen qualifiziert oder ein anderer, bereits mehrfachqualifizierter Spieler kann auf die Wunschposition verschoben werden, weil für ihn Ersatz gekauft wurde. Überhaupt: Kein GM wird doch wohl nur deshalb gezielt viele Stürmer anbieten, weil er das Gefühl hat, die überwiegende Mehrheit seiner Vereine spiele Sturm, oder?

Aus alledem folgt, daß die wahrscheinlichste NMR-Aufstellung nach United3 die Gleichverteilung in allen Reihen (3-3-3) sein müßte, und daß die extremen Aufstellungen mit 5 Spielern in einer Reihe nur sehr selten vorkommen würden - um so öfter dagegen die Schrott-Aufstellungen mit 3 oder 4 Stürmern. Dies hat folgende Auswirkungen:

  1. Der NMR-Verein wird das Spiel mit ziemlicher Sicherheit nicht gewinnen. Gegen keine der 'klassischen' Aufstellungen erzielt 3-3-3 mehr als gleich viele Torchancen, und auf den Heimvorteil muß er ja auch noch verzichten.
  2. Der Gegner wird von der Aufstellung des NMR-lers, der normalerweise ja kaum jedesmal diesen Breitwandfußball spielen dürfte, überrascht. Spielt dieser Gegner eines der Standard-System,e dann dürfte er allerdings wenigstens gleich gut sein; in Auswärtsspielen kommt die Belohnung dazu, daß der NMR-ler keinen Heimvorteil einsetzt. Allerdings wäre es bedauerlich, wenn ein NMR-Verein, der das Image besitzt, ständig zu stürmen, ein Auswärtsspiel durch einen NMR gegen eine intelligente 4-3-2-Aufstellung gewinnen würde, die ihm bei normaler Spielweise keine Torchance gelassen hätte.

Die Überlegung auf Punkt b) hat daher dazu geführt, daß die Oberfoul-Regel als Vorbild für die NMR-Aufstellung die für diesen Verein zuletzt vorgenommene Aufstellung verwendet. Dabei wird noch zwischen Heim- und Auswärtsspielen unterschieden. Dieser Ansatz bemüht sich, einerseits das Image eines Vereins zu erhalten und dem Manager für einen NMR keine blödsinnigen Aufstellungen reinzuwürgen (bedenke - es könnte ein Post-Stab sein!) und andererseits den Gegner eines NMR-lers nicht vor eine unlösbare Aufgabe zu stellen. Tendenziell bewirkt diese NMR-Regel, daß das Spiel in etwa genauso verläuft, als hätte der Spieler selbst seine Mannschaft aufgestellt - es sei denn, er hätte gerade diesmal gezielt auf einen Gegner reagieren wollen (dann hat er wirklich Pech gehabt).

Der Preis für diese Regel ist das Problem, daß man sich nun überlegen muß, was passieren soll, wenn die zuletzt abgegebene Aufstellung nicht identisch wiederholt werden kann (wegen Spielerverkäufen bzw. Sperren) und was mit neu einsetzbaren Spielern geschehen soll, die zuletzt gesperrt, gerade erst gekauft oder wegen des Einspielens von Talenten bisher nicht eingesetzt worden waren.

Lukas Kautzsch, der diesen Gedanken konsequent verfolgt hat, hat in der Oberfoul-Regeln festgelegt, daß Stan Dard alle uneingespielten neuen Talente und die stärksten sonst vorhandenen Spieler einsetzt und sich bemüht, "den Charakter der Aufstellung beizubehalten". Der Heimvorteil wird "entsprechend" (ich fürchte, damit ist 'ungefähr proportional zu den Reihenstärken' gemeint) verteilt. Immerhin erteilt Lukas seinem Stan Dard den Freibrief, daß kein Manager das Anrecht auf eine bestimmte NMR-Aufstellung habe (und auch kein Gegner eines NMR-lers). Umstellungen gegenüber der letzten Aufstellung werden veröffentlicht - somit kann der Manager seine Einsatz-Statistik korrekt weiterführen.

Das Problem, das Stan Dard hierbei hat, ist es, zu erkennen, wann er die letzte Aufstellung eines Vereins bedenkenlos übernehmen darf und wann nicht. Ich habe das anfangs auch praktiziert und mich geärgert, wenn ich dann später gemerkt habe, daß ich einen Spieler auf der Bank vergessen hatte. Auch führt die Übernahme einer solchen alten Aufstellung, verbunden mit einem nicht immer idealen NMR-Training, oft zum Bruch der 3:1-Regel - was den GM zumindestens verunsichern wird.

Daher wende ich in meinem Ligasystem zwar dieselbe Strategie an, aber innerhalb dieser habe ich die Wichtigkeit der Aufstellungs-Konzeptes in den Vordergrund geschoben. Wenn ich also weiß, daß ein Verein eine NMR-Aufstellung mit dem Konzept 'Sturm' vornehmen muß, dann stelle ich selbst eine Sturm-Aufstellung zusammen - das geht erheblich schneller, als die alte Aufstellung aus meinen Unterlagen hervorzusuchen. Und noch dazu habe ich mich oft nicht schlecht geärgert, wenn ein NMR-Verein in der vorherigen Runde zwei Heim- bzw. zwei Auswärtsspiele oder gar einen NMR hatte und ich einen noch älteren Zug des Spielers hervorkramen mußte.

Auch hierbei hat der Manager natürlich keine Möglichkeit, auf eine bestimmte Aufstellung zu pochen - noch dazu werde ich nicht die optimale Möglichkeit wählen, Mehrfachqualifikationen zu erreichen, sondern umstellen, was mir gerade in die Finger kommt. Bei 'Sturm' und 'Mittelfeld' optimiere ich die 3:1-Regel bis zum Anschlag (auch durch eine gezielte Zuteilung des Heimvorteils), bei 'Rasenschach' und 'Mauern' optimiere ich die 3:1-Regel zwischen der 4er- und der 2er-Reihe, so daß in der schwächsten Reihe kein Heimvorteil eingesetzt wird und die 3. Reihe etwa in der Mitte der beiden anderen Reihen liegt. Wenn bei einem Verein mit 'Rasenschach'-Aufstellung gerade 8-10-30-30-10 schön aufgeht, dann nehme ich das eben; wenn zwei 6er Stürmer da sind, dann wird die Aufstellung bestimmt 8-10-22-36-12 lauten. Wenn es irgendwie möglich ist, dann wird Stan Dard bei mir keine WP an die 3:1-Regel verschenken - ich stelle immer so viel Masse auf, wie maximal möglich ist.

Wie in Oberfoul aber werden auch bei mir uneingespielte Talente vorrangig eingesetzt. Ein Sonderfall ist dabei noch zu erwähnen: Muß ein NMR-Verein 3 Feldtalente einsetzen, dann stelle ich die restlichen Feldspieler immer 2-2-2 auf - das ist leicht zu merken, funktioniert praktisch immer, gibt dem Verein meistens doch irgendeine Torchance und erspart es mir, jedesmal nachzurechnen, ob 2-3-1 mit Sturm-Talent und ohne Verletzung der 3:1-Regel auch noch gehen würde. Bei nur 2 Feldtalenten versuche ich mit 7 normalen Feldspielern, das vorgegeben Konzept zu verwirklichen - egal, ob der Gegner auch Talente einspielt oder nicht.

Eine wesentliche Abweichung von der Regelung in Oberfoul sollte ich nicht unerwähnt lassen: Ich verwende nicht immer die Aufstellung aus dem letzten Spiel. Etwa die Hälfte der Vereine, für die ich nun seit über 2 Saisons Aufstellungen eintippe, hat ein klares Image in meinen Augen (das ich als GM natürlich leichter sehen kann als die Mitspieler). Für einen solchen Verein, der in mindestens 80% seiner Spiele (bzw. nur seiner Heim- oder Auswärtsspiele) immer dasselbe Aufstellungskonzept verwendet, stelle ich das Team nach diesem Konzept auf - auch wenn er im letzten Spiel davon abgewichen ist. Es gibt in meinem Ligasystem einen Verein, der immer 2-3-4 statt 2-2-5 stürmt - wenn der das so will, dann hält sich Stan Dard auch daran. Wie oben schon erwähnt, erspart mir das die Suche nach alten Aufstellungen, und es garantiert, daß Stan Dard keine Experimente macht - nicht einmal mit Billigung des Managers dieses Vereins. Ein Gegner eines NMR-lers kann sich bei mir einigermaßen darauf verlassen, daß seine Überlegungen über den Gegner nicht durch einen NMR sinnlos gemacht werden.

Überprüfung von Aufstellungen

Eine (NMR-)Aufstellung sollte zunächst einmal wenigstens eine regelkonforme Aufstellung sein. Das klingt trivial - aber das ist es nicht. Wenn man gewohnt ist, bei der Analyse eines Regelsystems mit allen, auch den unwahrscheinlichsten Möglichkeiten zu rechnen (um z. B. einen Totalabsturz des Auswerteprogramms ausschließen zu können), wird man schnell feststellen, daß es einen Vereinskader geben kann, der eine regelkonforme Aufstellung völlig unmöglich macht. Diese Überlegung wird noch bei der Diskussion einiger anderer Regeln auftauchen (z. B. beim privaten Handel - denn man sollte einem Verein eigentlich verbieten, seinen Mannschaftskader bewußt in einen solchen Zustand zu bringen). Untersuchen wir also erst einmal, was alles verkehrt sein kann, wenn man eine Aufstellung automatisch erzeugen will.

  1. Es kann vorkommen, daß kein Torwart aufgestellt werden kann.
    Nun ja, vielleicht ist er eben gerade gesperrt - das kann vorkommen. Verkauft worden dürfte er eigentlich nicht sein, wenn der GM nicht gepennt hat - ein entsprechendes Verkaufs-Verbot besteht wohl in allen United-Systemen. Dagegen ist es durchaus möglich, daß der einzige Torwart beim Altern verdunstet ist.
    Im 'echten' Fußballgeschehen würde in diesem Falle entweder ein Feldspieler im Tor spielen (was mit den Konzepten von United nicht vereinbar ist) oder ein Amateur-Torwart, sofern der Verein einen solchen besitzt.
    Die United3-Regel hat diesen Fall nicht geregelt.
    In Oberfoul wird dem Verein erlaubt, ohne Torwart anzutreten, was der Torwartposition bezüglich Torchancen und Elfmetern die Stufe 0 zuordnet. Kleiner Seiteneffekt: Dabei wurde auch die Härte-Regel so modifiziert, daß in diesem Falle 'kein Torwart' auch nicht mit Härte verbessert werden darf. Dasselbe gilt übrigens auch für 'keinen Ausputzer', den man in United3 offenbar durch Härte verbessern dürfte (was nicht verboten ist, ist bestimmt erlaubt), was mit Härte 6 natürlich viel effektiver ist, als einen 10er-Feldspieler umzustellen und mit Härte 10 die Lücke im Feld auszufüllen. Außerdem wird in Oberfoul ein Verein, der nach dem Altern keinen Torwart mehr besitzt, dazu verdonnert, gleich zu Beginn der neuen Saison ein Torwart-Talent zu entdecken. Das sollte einem solchen Verein allerdings zuzumuten sein.
  2. Es kann vorkommen, daß weniger als 10 Feldspieler einsatzbereit sind.
    Prinzipiell gelten dieselben Überlegungen wie bei einem fehlenden Torwart: Was nicht da ist, das ist eben nicht da. Auch hier sollte man den Verein daran hindern, absichtlich gegen diese Regel verstoßen zu müssen.
    In United3 gibt es ein entsprechenden Verkaufs-Verbot, daß den Verein daran hindert, weniger als 10 (beliebige) Feldspieler zu besitzen.
    In Oberfoul gibt es darüberhinaus eine sehr harte Regel, die besagt, daß ein Verein, der nach dem Altern weniger als 8 gleichzeitig einsatzfähige Spieler besitzt (6 Feldspieler plus zwei Torleute sind also zuwenig), sofort aufgelöst und aus dem Ligasystem entfernt wird. Diese Regel garantiert, daß zu jedem Zeitpunkt ein Verein nur aufgrund von Sperren daran gehindert werden kann, eine regelkonforme Aufstellung vorzunehmen; außerdem wurde diese Regelung auch dazu verwendet, um die diversen Bargeldmodellspieler (siehe näheres in späteren Artikeln) etwas zu bremsen.
  3. Es kann sein, daß ein Verein nicht in der Lage ist, in jeder Feldreihe zwei einsatzberechtigte Feldspieler aufzustellen.
    Das klingt zunächst einmal unglaublich - denn diese Regel wird nur dann nicht eingehalten, wenn dies auch mit - notfalls gewaltsamen - Umstellungen nicht funktioniert. Ein Verein, der es nicht schafft, zwei Feldspieler in jede Reihe zu stellen, könnte vielleicht überhaupt zu wenige Feldspieler zur Verfügung haben (z. B. weniger als 6). Ansonsten müßte er vielleicht gerade 7 nicht eingespielte Verteidigertalente haben, oder etwas ähnlich Extremes. Aber auszuschließen ist diese Möglichkeit - gerade angesichts der Bargeldmodelle - keineswegs.
    Die United3-Regel hat für diesen Fall dem GM aufgedrückt, irgendetwas zu unternehmen. Hausregeln und Erweiterungen, die sich in verschiedenen Regelsystemen finden lassen, verbieten allerdings inzwischen oft den Handel mit uneingespielten Talenten und schieben diesem Problem damit unbewußt einen Riegel vor.
    Die Oberfoul-Regel schreibt dem Verein zunächst einmal vor, daß er bei nur 5 Feldspielern plus Ausputzer gefälligst den Ausputzer (sofern kein uneingespieltes Talent) ins Feld zu stellen hat. Sind tatsächlich keine 6 Spieler vorhanden, die in irgendwelchen Feldreihen spielen dürfen, dann wird die 2-Mann-Forderung pro Reihe natürlich aufgehoben, ebenso in dem oben beschriebenen Fall lauter gleicher lernbegieriger Talente. Letzterer Fall kann aber aufgrund einer ganz anderen Oberfoul-Regel nur dann auftreten, wenn zusätzlich mindestens ein Feldspieler gesperrt ist: Kein Verein darf zu irgendeinem Zeitpunkt mehr als 6 neue Talente besitzen. (Wiederum eine Regel, die die Bargeldmafia und den Talenteinspielservice einschränken, nicht aber grundsätzlich verbieten soll.) Da sich insgesamt mindestens 10 Feldspieler im Kader des Vereins befinden müssen, bleiben mindestens 4 Nicht-Talente übrig, die auf jeden Fall in allen Reihen einsatzfähig sind (notfalls mit Umstellung). Glück gehabt - das Problem kann nur bei Sperren auftreten, und in diesem Fall muß der Verein zwei Spieler in jede Reihe stellen, wenn er dies kann - wenn nicht, dann nicht. In der Oberfoul-Regel steht übrigens - noch - nicht drin, daß der Verein in diesem Fall versuchen muß, wenigstens einen Spieler in die zu schwache Reihe zu stellen - sinnvoll wäre dieser Satz vermutlich.
    Keine Rose ohne Dornen: Das Konzept der Spieler in Oberfoul erlaubt es, Spieler zu erfinden und über das GM-Abgebot anzubieten, die nicht automatisch in jeder Feldreihe einsatzberechtigt sind. Ich habe dies auch schon praktiziert - mit einem V IV 12, der bis zum Altern nur in V spielen durfte; nach dem Altern wurde er zu einem normalen V V 7. Mit solchen Spielern könnte dann tatsächlich ein Aufstellungsengpaß auch mit 11 nicht gesperrten Spielern entstehen, und dies bei dem Verkauf eines beliebigen 12. Spielers des Vereins zu erkennen, möchte ich keinem GM zumuten. Ohne solche Sonderspieler kann aber nichts schiefgehen.

Umstellung von Spielern

Nun haben wir also das Vertrauen in die automatische Erzeugbarkeit einer regelkonformen Aufstellung gründlich erschüttert. Nehmen wir einmal an, daß uns der letzte Fall hoffentlich nie passieren wird und daß die Oberfoul-Regeln die übrigen Fälle erschlagen. Allerdings steht da ständig etwas von "notfalls mit Umstellungen" - welche Spieler stellen wir denn nun um? Kann man darüber irgendwelche Aussagen machen, oder müssen wird dabei ausschließlich auf Stan Dard, den geheimnisvollen Instinkt des GM, vertrauen?

Die United3-Regel sagt über fehlerhafte Aufstellungen nichts weiter aus, als daß bei Verletzung der 3:1-Regel überzählige Punkte der zu starken Reihe(-n) ersatzlos gestrichen werden.

Die Oberfoul-Regelfassung ist leider auch nicht viel schlauer; immerhin steht dort ein Satz, daß der Spielleiter "durch möglichst einfache (nicht unbedingt möglichst sinnvolle!) Änderungen eine regelkonforme Aufstellung erreichen wird" (warum bzw. in wiefern dies garantiert werden kann, ist dem vorherigen Absatz zu entnehmen).

Wüßte ich aus dem Stand eine bessere Lösung, dann würde ich sie hier anbieten. Auf jeden Fall kommt es oft genug vor, daß der GM genau einen Spieler umstellen muß, um eine korrekte Aufstellung hinzubekommen; für diesen Fall würde ich gerne einen Hinweis in den Regeln haben, welcher Spieler dies sein sollte. Vor allem: Was bedeutet "möglichst einfach"? Solange ich dies nicht weiß, versuche ich immerhin, über 'möglichst sinnvoll' nachzudenken.

Beispiel: Ein Manager will mit T0-A10-V7-V8-V0-V10-M10-M10-M0-M10-S10 die Aufstellung 0-10-25-30-10 spielen, besitzt aber leider kein Sturm-Talent, mit dem dies problemlos möglich wäre. Stan Dard muß sich jetzt den Kopf zerbrechen, welchen Feldspieler er zum Stürmen verdonnert. Was bedeutet hier "besonders einfach"? Ich würde vermutlich einen Verteidiger, und zwar den V7, in den Sturm stellen, könnte aber nur schwer mit Regel-Worten fassen, daß ich dabei versuchen würde, das Aufstellungskonzept (siehe oben) mit 'Rasenschach' zu bezeichnen und zu erhalten - so gut es eben geht. Wäre die beabsichtigte Aufstellung 0-10-30-25-10, dann würde ich einen Mittelfeldspieler umstellen, weil ich das Konzept der Aufstellung mit 'Mauern' bezeichnen würde. Das erfordert natürlich einen Haufen Wissen über United und wird von GM zu GM auch völlig unterschiedlich aussehen.

Man könnte versuchen, eine 'Ähnlichkeits-Funktion' zwischen zwei Aufstellungen zu definieren und demzufolge die 'ähnlichste' Aufstellung zu nehmen. Auch wäre es interessant zu überlegen, ob Stan Dard sich darüber Gedanken machen sollte, daß der V7 noch keinen, der V8 aber bereits 5 Einsätze in S besitzt. Wäre der V8 bereits ein VS8, dann würde ich natürlich diesen umstellen - auch dies ohne eine schriftliche Anleitung. Es dürfte sinnvoll sein, wenigstens als Leitsatz in die Regel aufzunehmen, daß eine Umstellung ohne WP-Verlust Vorrang vor allen anderen Reparaturversuchen haben muß. Dies würde Stan Dard die Entscheidung zwischen dem V7 und dem VS10 erleichtern - denn die 'Ähnlichkeit' der Aufstellung wird trotz des WP-Verlustes durch die Umstellung des schwächeren Spielers eher gewährleistet, da die Abwehr weniger entblößt wird und der Sturm offenbar nutzlos ist.