Überstarke Hintermannschaft

(Thomas Spindler)

Dieses Thema beschäftigt die United-Gemeinde seit vielen Jahren, oder mittlerweile sogar schon seit Jahrzehnten. Leider hat sich aber noch immer kein neuer Auswertemodus, oder besser eine neue Auswertungsformel gefunden, mit der vermieden werden kann, daß überstarke Hintermannschaftsspieler zu starken Einfluß auf die Stärke einer Mannschaft haben.

Bei der 'normalen' Torchancen-Auswertungsformel nimmt die effektive Leistung eines Hintermannschaftsspielers mit zunehmender Stärke überproportional zu, was extreme Aussmaße im überstarken Bereich annimmt. Deshalb werden in vielen United-Zines überhaupt keine Hintermannschaftsspieler mit Stärken > 10 zugelassen, oder aber sie werden nur mit stark verkürzter Lebensdauer ins Spiel gebracht.

Bereits 1985 hatte Alan Parr eine Abhandlung im United-Forum veröffentlicht, in dem er verschiedene Lösungsmöglichkeiten beschreibt und alternative Auswertungsformeln anbietet. Später haben sich u. a. auch Michael Schröpl und Martin Ahlemeyer des Themas angenommen. Zu oft wurde aber bei all den angebotenen alternativen Auswertungsmodi die bestehenden Regeln aus den Angeln gehoben und die Spielstärke der Hintermannschaft komplett umgestaltet. Die Folge war, dass am Ende doch alles beim Alten blieb und keine der Lösungen sich durchsetzen konnte.

Die neue Formel sollte eben den normalen Spielstärkebereich von 0 bis 10 unberührt lassen und nur im überstarken Bereich von 11 bis 13 für eine Veränderung sorgen.

Nach einigem Grübeln und Herumprobieren habe ich schließlich eine neue Alternative gefunden, welche genau das tut.

Die neue Formel:

y = a/(a-x+b) mit b = c^(x+1-a)

wobei

• a = Anzahl der Würfelseiten (Ausputzer = 14; Torwart = 15)
• c = konstanter Faktor [1,5...2]; (Vorschlag = 2)
• x = die jeweilige Spielstärke
• y = Anzahl Chancen/Tor

Die 'alte', standardmäßig verwendete Formel:

y = a/(a-x)

Für c können verschiedene Werte eingesetzt und die Steilheit der Kurve damit angepaßt werden. Der optimale Wert liegt im Bereich 1,5 bis 2.

Tabelle 1 zeigt den geringen Unterschied der Resultate beider Formeln für den Spielstärkebereich von 0 bis 10. Im Bereich 11 bis 13 jedoch kommt es mit der neuen Formel zu einer signifikanten Verkleinerung der resultierenden Werte für y und damit des effektiven Leistungsvermögens eines Hintermannschaftsspielers im überstarken Bereich. (WELCHER WERT FÜR 'b' WIRD IN DER TABELLE VERWENDET?)

Graphik 1 veranschaulicht den Vergleich der beiden Formeln für Ausputzer (blaue Kurven) und Torwart (rote Kurven). Die gestrichelten Linien zeigen die Resultate der neuen Formel.

Ob die vorgestellte alternative Auswertungsformel angenommen wird und in Zukunft für eine Verbesserung der bestehenden Regeln sorgen kann, das wird von den Meinungen der Leser abhängig sein. Für offene Diskussionen bin ich gerne ansprechbar. (WIE? MAIL-ADRESSE ANGEBEN?)

Anmerkungen

(Michael Schröpl, beim Setzen dieses Dokuments 2003-06-07)

• Die neue Formel bewirkt, daß im Bereich von Hintermannschafts-Stufen oberhalb von 10 eine feinere Abstufung möglich ist als bisher. Ich empfinde dies nicht als 'besser' (gegenüber welcher Aufgabenstellung überhaupt?), sondern zunächst einmal nur als 'anders' - und für 'normale' Manager immerhin schwerer erfaßbar, genau wie die Formeln der referenzierten Artikel.
• Ich kann mit der bisherigen Situation, extrem starke Hintermannschaftsspieler nur für kurze Zeit am Leben zu lassen, gut leben. Betrachten wir die Sache mal aus der Sicht der Gegner eines Vereins, der sich einen T 12 gekauft hat: Für diese hat United das Element von Stein-Schere-Papier verloren, weil sie in dieser Begegnung nicht mehr 'richtig raten' können. Für kurze Zeit (etwa den Griff nach einem Titel) finde ich dieses Element tolerierbar (und sogar wünschenswert - es bietet einen zusätzlichen Anreiz für eine gezielte Investition, gerade bei Teams, die ansonsten mit der 130-WP-Barriere zu kämpfen haben) - für längere Zeit wäre es frustrierend, weil man sich ja einen ähnlich starken Spieler nicht selbst basteln kann.
• Ich sehe keinen Bedarf für eine solche feinere Abstufung, solange überstarke Hintermannschaftsspieler ausschließlich über das GM-Angebot und in stark begrenzter Anzahl in das Ligasystem gelangen (und folglich eine besondere Attraktion innerhalb des GM-Angebots darstellen, die entsprechend teuer erstanden werden muß), sodaß auch ein Verein mit normaler Hintermannschaft Meister bzw. Pokalsieger werden kann (letzteres ist zweifellos schwieriger, weil Verlängerung und Elfmeterschießen einen großen Teil der Remis-Breite zum 'besseren' Team hinüberziehen).
• In Kombination mit einer Regeländerung, welche auch das Training normaler Spieler über Stufe 10 hinaus erlauben würde (und genau das war das Szenario von Alan Parr!), wäre es hingegen wünschenswert, dem WP-Aufwand für das Training eines Torwarts von Stufe 10 auf Stufe 11 einen angemessenen Effekt gegenüber zu stellen - was die bisherige Formel nicht leistet, weil sie es nicht leisten muß (und damit gleichzeitig die 'unbedachte' Aufgabe der Stufe-10-Barriere deutlich erschwert, was ich wiederum für gut halte).